
Tinder Burnout und Swipe Fatigue
Dating-Apps haben keinen guten Ruf. Auch wenn sich mittlerweile ein Viertel bis ein Drittel der Paare auf diesem Weg findet, dominieren die negativen Aspekte des Online-Datings die mediale Berichterstattung. Schlagworte wie “Tinder Burnout” und “Swipe Fatigue” warnen vor dem emotionalen Erschöpfungszustand, der all jenen drohe, die sich über längere Zeit erfolglos durch die Apps wischen.
Und immer wieder ist von einer Überforderung der Nutzer durch das angebliche Überangebot an potentiellen Partnern auf Tinder, Bumble & Co. zu lesen. Doch gibt es wirklich zu viel Auswahl auf Dating-Apps? Im Folgenden erkläre ich, warum ich das für einen Mythos halte.
Ein Überangebot hat nur, wer nicht selektiert
Von allen Dating-Apps hat Tinder die meisten Nutzer. Im Januar 2022 waren es in Deutschland rund 2,5 Millionen. Zum Vergleich: die Dating-Plattform Parship kam im November 2021 gerade mal auf etwa 470.000 registrierte Mitglieder (Rabe, 2022).
Aufgrund der Masse an Profilen auf Tinder kann insbesondere in Großstädten zunächst tatsächlich der Eindruck entstehen, es gäbe eine schier endlose Auswahl an Kandidaten. Doch tatsächlich gilt das nur, wenn keine weiteren Filterkriterien angelegt werden. Denn Quantität ist nicht gleich Qualität!
Als ich vor einigen Jahren bei Tinder angemeldet war, hatte ich keineswegs den Eindruck, auf ein Überangebot zu treffen. Auch wenn es viele Profile im Raum Berlin gab, erfüllte die große Mehrheit meine Anforderungen nicht im Mindesten.
So wischte ich von 100 Profilen nur etwa eines nach rechts – und das auch nur, um überhaupt mal ein Like zu vergeben. Und nach drei Tagen sagte mir Tinder, es gäbe keine weiteren Profile in meinem Umkreis. Ich hatte mich offenbar in kürzester Zeit durch alle verfügbaren Berliner Nutzer in meiner Altersgruppe geklickt. Wie kam das? Ganz einfach: Ich war selektiv.
Wer die Wahl hat, hat… die Wahl!
Ich habe Dating-Apps damals nicht zum Zeitvertreib genutzt, sondern als möglichen Weg, um meinen zukünftigen Partner zu treffen. Deshalb kam es für mich nicht in Frage, meine Zeit mit Typen zu verschwenden, die bereits an meinen Basiskriterien scheiterten. Ich wusste, was ich wollte und was ich nicht wollte, und ging bei meiner Auswahl systematisch vor.
Um einen Mann mit ernsten Absichten auf Tinder zu finden, braucht es einen kritischen Blick. Alle Profile ohne Text sortierte ich direkt aus. Warum? Weil kein vernünftiger Mann, der die Frau fürs Leben sucht, sein Profil leer lässt. Allein durch dieses Kriterium disqualifizierte sich ein großer Teil der Kandidaten sofort.
Bei den übrigen Profilen nahm ich den Text genau unter die Lupe. Männer, die auf Abenteuer aus waren: weg! Männer, die Frauen-Bashing betrieben: weg! Männer, die keine vollständigen Sätze formulieren konnten: weg! Männer, die es nicht schafften, einen fehlerfreien Text zu schreiben: ebenfalls weg!
Natürlich hatte ich auch in Bezug auf die Fotos klare Auswahlkriterien. Spiegel-Selfies: weg! Typen mit freiem Oberkörper: weg! Poser vor Luxusautos: weg! Fotos mit rausgestreckter Zunge: sowas von weg! Die Liste ist noch länger, aber kurz gesagt vergab ich nur ein Like, wenn jemand auf seinen Fotos nett und normal aussah. Und in Berlin waren das nicht viele.
Wer suchet, der findet
Das Gute ist: Es braucht nicht viele, sondern nur genau einen Mann, der passt. Und mit meinem System fand ich ihn, den Mann, den ich mir gewünscht hatte und den ich ohne Dating-App nie getroffen hätte. Heute blicke ich zurück und bin dankbar, dass mein Mr. Right durch einen Wischer nach rechts in mein Leben getreten ist.
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Rabe, L. (2022): “Online-Dating: Daten und Fakten zur Partnersuche über das Internet”, Statista.com, Weblink: https://de.statista.com/themen/885/online-dating/